Verein

Die Fachstelle für Sexualität und Gesundheit – Aidshilfe Münster e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit einer eigenen Beratungsstelle. Wir setzen uns seit 1986 für Menschen mit HIV und Aids ein.

  • Wir stehen für Prävention, fachliche Kompetenz und schnelle, vertrauliche, flexible und individuelle Beratung.
  • Wir beraten Menschen zu Fragen und Problemen im Bereich Sexualität und sexueller Gesundheit.
  • Wir unterstützen Menschen mit HIV und ihre Angehörigen in allen Lebensfragen und begleiten sie zu sozialrechtlichen, medizinischen und psychosozialen Fragen.
  • Wir beraten und begleiten Regenbogenfamilien und trans*, inter* und abinäre Menschen.
  • Wir bieten sexualpädagogische Veranstaltungen für Jugendliche und junge Erwachsene an und bilden Fachkräfte fort.
  • Wir setzen uns für ein Miteinander ohne Vorurteile und Diskriminierung ein und fördern Selbsthilfe.

Der Verein hat über 200 Mitglieder: Menschen aller Altersstufen, aus verschiedenen Berufsgruppen und mit unterschiedlicher sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität. Sieben Fachkräfte koordinieren die Arbeit und stehen als Ansprechpartner*innen zur Verfügung. Ein gewählter ehrenamtlicher Vorstand vertritt die Fachstelle nach außen. Zahlreiche Ehrenamtliche engagieren sich in den verschiedenen Arbeits bereichen und gestalten die Fachstelle mit.

Unserem Selbstverständnis liegt die Definition sexueller Gesundheit durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zugrunde.

Die WHO definiert sexuelle Gesundheit als einen „Zustand des körperlichen, emotionalen, mentalen und sozialen Wohlbefindens in Bezug auf die Sexualität und nicht nur das Fehlen von Krankheit, Funktionsstörungen oder Gebrechen.

Sexuelle Gesundheit ist untrennbar mit Gesundheit insgesamt, mit Wohlbefinden und Lebensqualität verbunden.“

 

Wir sind Ansprechpartner*innen für

  • Menschen mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen.
  • Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Identität und/oder Orientierung Diskriminierung oder andere Formen von Gewalt erfahren.
  • Menschen, die sich Unterstützung beim Zugang zu medizinischer Versorgung wünschen oder sich auf HIV und andere STIs testen lassen wollen.
  • Jugendliche und junge Erwachsene, die in Schulen und anderen Einrichtungen Bildungsangebote zu Sexualität und Gesundheit nutzen möchten.
  • pädagogische und medizinische Fachkräfte im Kontext von Sexualität und Gesundheit.
  • trans*, inter* und abinäre Personen.
  • Regenbogenfamilien (Familien, in denen mindestens ein Elternteil entweder gleichgeschlechtlich liebt oder transgeschlechtlich lebt).

Unsere Ziele:

  • Wir wollen Menschen informieren und befähigen, selbstbestimmt und verantwortungsvoll mit ihrer Sexualität und den Risiken sexuell übertragbarer Infektionen umzugehen.
  • Wir wollen Menschen unabhängig von ihrem HIV-Status, ihrer sexuellen Identität oder Orientierung dabei unterstützen, ihr Recht auf Selbstbestimmung, Teilhabe und Solidarität zu verwirklichen.
  • Wir wollen Solidarität in Politik, Gesellschaft, Kultur und im sozialen Umfeld von Menschen fördern, die aufgrund ihrer Sexualität von Gewalt oder Diskriminierung bedroht oder betroffen sind.
  • Wir wollen die Akzeptanz von Sexualitäten, Identitäten sowie ihre Vielfalt fördern.

Das Selbsthilfe-Prinzip

Die Fachstelle für Sexualität und Gesundheit ist als Selbsthilfeorganisation entstanden und bis heute ist dies ein Teil unseres Selbstverständnisses. Wir initiieren, fördern und unterstützen individuelle und kollektive Selbsthilfe nach den Grundsätzen

„So viel Selbsthilfe wie möglich, so viel Unterstützung wie nötig“,

„Selbstvertretung geht vor Stellvertretung“

und „Respekt vor der Autonomie“.

 

Strukturelle Prävention

Auf der Basis lebensweltorientierter Gesundheitsförderung nehmen wir das Verhalten Einzelner ebenso in den Blick wie die Verhältnisse, in denen sie leben. Wir setzen uns dafür ein, die Risiken bei der Übertragung von sexuell übertragbaren Erkrankungen zu minimieren (Primärprävention), die (sexuelle) Gesundheit von Ratsuchenden zu unterstützen (Sekundärprävention) und eine größtmögliche Lebensqualität für Erkrankte zu erreichen (Tertiärprävention).

Anfang der 80er Jahre gründete sich die Regionalgruppe der Bundesarbeitsgemeinschaft Schwule im Gesundheitswesen (BASG). In dieser Zeit spielte das Thema HIV und Aids noch keine große Rolle, die Beratungen behandelten vorwiegend Themen rund um Homosexualität, Coming Out und Diskriminierung. Als von einer neuartigen Virusinfektion in den USA die Rede war, die sich insbesondere unter schwulen Männern verbreitete, konnte noch niemand ahnen welche Auswirkungen dieses Virus auch in Deutschland haben würde. Als die Beratungen Mitte der 80er Jahre stark zunahmen und die Menschen zum Teil in langen Schlangen vor der Beratungsstelle anstanden, wurde klar, dass die Arbeit ehrenamtlich nicht mehr zu schaffen ist. Mit einer ersten Stelle Ende 1985 wurde der Grundstein für die Gründung der Aidshilfe Münster Anfang 1986 gelegt. Die ersten Jahre der Arbeit waren von Unsicherheit in der Bevölkerung, von Fehlinformationen bis hin zu Panik geprägt. Für Menschen mit einer HIV-Infektion bedeutet die Diagnose meist einen baldigen Tod, so dass die Gründungsjahre des Vereins stark von Sterbebegleitung und Aufklärung gekennzeichnet waren. Die Anfragen nach Veranstaltungen für medizinisches Personal und Schulklassen nahm schnell zu und die Aidshilfe vergrößerte sich und wurde durch zahlreiche Ehrenamtliche zu einer breit aufgestellten Selbsthilfeorganisation. Als sich Mitte der 90er Jahre mit der hochaktiven antiretroviralen Therapie die Behandlungsmöglichkeiten deutlich verbesserten, wandelte sich auch die Arbeit der Aidshilfe. Es war nun bei frühzeitiger Diagnose und Behandlung möglich mit HIV alt zu werden.

Gesellschaftliche Herausforderungen haben sich über die vergangenen Jahre verändert und Präventionsbotschaften sind komplexer geworden. Dass Menschen unter erfolgreicher Therapie andere nicht anstecken können (n=n) und eine PrEP (Präexpositionsprophylaxe) vor einer HIV-Infektion schützen kann, sind Beispiele für wichtige Veränderungen von Beratungsinhalten. Unser Verständnis von sexueller Gesundheit beinhaltet mehr als die Abwesenheit von Krankheit. So haben sich die Inhalte und Angebote des Vereins über die Jahrzehnte ausdifferenziert. Neben der Beratung zu HIV und STI, der Begleitung von Menschen mit HIV und der Präventions- und Bildungsarbeit sind zahlreiche neue Arbeitsbereiche und Aufgaben entstanden, z.B. die Beratung von Regenbogenfamilien, die Beratung für trans*, inter* und abinäre Menschen, ein Stammtisch für queere Menschen mit Behinderung, politische Arbeit z.B. im Kontext von CSD, Organisation von Großveranstaltungen wie HUSCH uvm.

Die Beratungsstelle der Fachstelle für Sexualität und Gesundheit – Aids-Hilfe Münster e.V. finden Sie in zentraler Lage in Münster, in der Nähe des Hauptbahnhofes in der Schaumburgstraße 11.

Sie suchen einen schönen Tagungsraum in zentraler Lage in Münster? Im Haus der Fachstelle für Sexualität und Gesundheit können Sie einen Tagungsraum und optional eine Küche für ganze Tage oder stundenweise zu fairen Preisen anmieten. Entsprechendes Moderationsequipment kann nach Absprache bereit gestellt werden.

Die Küche ist zweckmäßig eingerichtet (Backofen mit zwei Ceranfeldern, Spülmaschine etc.) und eignet sich ideal für gemeinsames Kochen, Frühstücksangebote etc.


Bei Interesse nehmen Sie bitte Kontakt mit Sebastian Blaume auf:

blaume@aidshilfe.org

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