Selbstverständnis
- Unsere Angebote orientieren sich an der Lebenswelt der Menschen, an deren Bedürfnissen und Ressourcen. Es ist somit unser Ziel, Menschen unvoreingenommen zu begegnen. Wir respektieren ihre sexuelle und geschlechtliche Identität und individuellen Lebensentwürfe.
- Wir bemühen uns, unsere Angebote leicht zugänglich zu gestalten.
- Unser Verein ist als Selbsthilfeorganisation entstanden und bis heute ist dies ein Teil unseres Selbstverständnisses.
- Wir sind ein politischer Verein und machen uns stark für die Belange der Ratsuchenden. Hierbei vertreten wir keine neutrale Haltung, sondern positionieren uns gegen Rassismus, Sexismus, Queerfeindlichkeit und Diskriminierungen jeder Art.
- Wir kooperieren mit einem breiten Netzwerk an Fachberatungsstellen und Partner*innen. Ein stetiger inhaltlicher Austausch und gemeinsame Reflexion sind somit fester Bestandteil unserer Arbeit.
- HIV ist im Alltag nicht übertragbar. Das gilt auch für nicht-therapierte HIV-Infektionen.
- Unter Therapie ist HIV auch sexuell nicht mehr übertragbar.
- Unter Therapie haben Menschen mit HIV eine normale Lebenserwartung bei hoher Lebensqualität.
- Menschen mit HIV erleben jedoch immer noch viel Diskriminierung, auch im Gesundheitswesen. Da Diskriminierung und Berührungsängste auch durch Unwissen und Mythen verursacht werden, ist Bildung in Bezug auf HIV sehr wichtig.
- Neben der HIV-Therapie verhindern auch HIV-PrEP und Kondome wirkungsvoll HIV-Übertragungen.
- HIV-Testangebote sind wichtig, da frühe Diagnosen schwere Krankheitsverläufe und Übertragungen verhindern. Diese Angebote sollten anonym, kostenlos und leicht zugänglich sein.
Die HIV-Therapie hat weltweit das Leben von Menschen mit HIV verbessert und HIV-Übertragungen reduziert. Wir kämpfen dafür, dass weltweit eine wirkungsvolle HIV-Therapie für alle Menschen verfügbar ist.
- Die HIV-PrEP schützt nicht vor anderen STI. Das Kondom schützt vor diesen in gewissem Maße, jedoch nicht so gut wie vor HIV. Durch regelmäßige STI-Checks für PrEP-Nutzende werden STI frühzeitig behandelt und Infektionsketten durchbrochen. Insgesamt bewerten wir daher die PrEP und das Kondom als gleichwertige HIV/STI-Präventionsstrategien.
- Die sogenannte Doxy-PrEP verringert die Übertragungswahrscheinlichkeit von Chlamydien und Syphilis. Der Nutzen ist für die allermeisten Personen jedoch verschwindend gering. Demgegenüber besteht gesellschaftlich die Gefahr schnellerer Resistenzbildungen von Chlamydien und Syphilis gegenüber Doxycyclin, wenn die Doxy-PrEP flächendeckend eingesetzt würde. Sie bleibt somit umstritten, der Nutzen übersteigt die Kosten höchstens für spezielle Zielgruppen (MSM mit einem großen sexuellen Netzwerk, besonders bei zusätzlichem Chemsex-Konsum).
- In keinem Bereich des Lebens gibt es 100%ige Sicherheit. Das gilt auch für Sexualität. Wir beraten daher im Sinne einer Risikominderung, keiner absoluten Risikoeleminierung.
- Wir betonen den Wert einer selbstbestimmten und gesunden Sexualität. Einseitiges Schüren von Ängsten in Bezug auf HIV/STI würde dieser selbstbestimmten Sexualität im Wege stehen.
- Geschlechtliche Vielfalt ist ein breites Spektrum, welches über die Kategorien von Frau und Mann hinausgeht. Alle Identitäten sind gleichwertig und verdienen Offenheit und Respekt.
- Sexuelle Selbstbestimmung bedeutet, dass jeder Mensch das Recht hat, seine Sexualität und Identität frei zu leben, ohne von anderen definiert oder eingeschränkt zu werden.
- Sexuelle und romantische Orientierungen sind vielfältig und alle diese Formen sollten als gleichberechtigt anerkannt werden. Diese Vielfalt existiert seit jeher und ist Ausdruck menschlicher Realität und Geschichte.
- Wir setzen uns mit aller Kraft dafür ein, einen möglichst sicheren Ort (Safer Space) zu bieten, in dem Respekt, Offenheit und Akzeptanz an erster Stelle stehen.
- Jeder Mensch, unabhängig von sexueller Orientierung oder Beziehungsformen, hat das Recht, eine Familie zu gründen. Kinder können in allen Familienkonstellationen geborgen und liebevoll aufwachsen. Jede Familie verdient die Unterstützung und Anerkennung, die sie braucht.
- Allen Menschen, unabhängig von binärer oder nicht-binärer Geschlechtsidentität, soll der Zugang zu geschlechtsangleichenden Maßnahmen ermöglicht werden. Diesen Prozess unterstützen wir.
- Jede Person soll selbstbestimmt und kostengünstig die Möglichkeit bekommen ihren Namen und Personenstand anzugleichen, um so Diskriminierungssituationen zu verringern.
- Ziel von Youthwork ist es, die Eigenverantwortlichkeit und Kompetenzen von Jugendlichen zu stärken und junge Menschen in die Lage zu versetzen, die Entwicklung ihrer Sexualität selbstbestimmt und verantwortungsvoll wahrzunehmen. Wir verstehen es als unsere Aufgabe einen lustfreundlichen und selbstbewussten Umgang mit Sexualität zu fördern.
- Wir stehen für eine lustvolle, vorbehaltslose und solidarische Sexualpädagogik, die Prävention von HIV/STI für junge Menschen aus einer ganzheitlichen Sicht anbietet.
- Im Mittelpunkt unserer Angebote stehen die Themen selbstbestimmte Sexualität, sexuelle Gesundheit, Schwangerschaft und Elternschaft, Safer Sex und Verhütung, sexuelle Vielfalt, Liebe und Beziehung.
- Ziel ist es, durch sexuelle Bildung HIV-Infektionen und andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) zu minimieren.
- Sexualpädagogik und HIV/STI-Prävention sind mehr als reine Wissensvermittlung. Im Zentrum steht die Identitätsentwicklung von Jugendlichen. Dazu gehören die Erweiterung kommunikativer Kompetenzen, der positive und lustvolle Zugang zum eigenen Körper und die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschlechterrolle.
- Ziel unserer Arbeit ist es, Jugendlichen einen Raum zu bieten, in dem sie sich alters-, geschlechts-, gender- und situationsangemessene Kompetenzen und Informationen aneignen können. Denn die Entwicklung einer positiven sexuellen Identität gelingt vor allem, wenn Menschen ihre Wünsche, Bedürfnisse und Grenzen kennen, ausdrücken und miteinander abstimmen können.
- Die Basis unseres Vereins sind unsere Mitglieder.
- Wir sind auf bürgerliches Engagement angewiesen: Viele unserer Angebote werden zentral unterstützt durch das Ehrenamt.
- Eine zukunftssichere Finanzierung ist die Basis, um unsere Ziele nachhaltig zu erreichen.
- Wir sind auf Spenden angewiesen, da Fördergelder allein die Kosten für unsere Angebote nicht decken.
- Das Ziel unserer Fachstelle beinhaltet unter anderem die Etablierung eines gesellschaftlichen Klimas, das Ausgrenzung von Menschen mit HIV/Aids und anderen STI entgegenwirkt, sowie die Förderung von Akzeptanz sexueller Vielfalt.
- Wir sind Teil öffentlicher gesundheitlicher Daseinsvorsorge. Deshalb ist es folgerichtig, dass unsere Arbeit durch öffentliche Gelder finanziert wird.
